Leistungsdruck: Wie man richtig damit umgeht!

Die Ansprüche der Gesellschaft, eine dynamische Arbeitsumgebung und persönliche Prägungen erhöhen laut div. Studien den verspürten Leistungsdruck kontinuierlich. Konkret wird darunter mentaler Druck verstanden, der durch den Zwang zu guten Leistungen verursacht wird. Damit verbunden ist meist chronischer Stress, der negative Auswirkungen auf unser körperliches und mentales Wohlbefinden hat. Aus diesem Grund sollten Anzeichen für eine Überlastung jedenfalls beachtet werden. Leistungsdruck kann in allen Lebensbereichen auftreten und bewirkt, dass man sich ständig vergleicht und denkt man werde selbst bewertet. So werden Erfolge oft nicht mehr ausreichend gefeiert, sondern bereits das nächste Ziel ins Auge gefasst. Eine schier endlose Schleife! Zusätzlich befeuern wir diese häufig durch unsere Ansprüche an uns selbst. Deshalb möchte ich mich in diesem Beitrag Bewältigungsstrategien für Leistungsdruck widmen.

Selbstreflexion:

Ein zentraler Ansatz ist dabei die Selbstreflexion, also sein Denken, Fühlen und Handeln zu betrachten und zu hinterfragen. Hierzu gibt es in der Literatur* zu Leistungsdruck sehr hilfreiche Fragestellungen:

  • Wo setze ich mich unter Druck? (z.B. im Beruf)
  • Wie setze ich mich unter Druck? (z.B. Überstunden)
  • Warum setze ich mich unter Druck? (z.B. um Führungskraft zu beeindrucken)

Dieser Erkenntnisgewinn ist der erste Weg zum Umdenken und Entkräften der Argumente. Darüber hinaus sollte man genau hinsehen, ob der Druck wirklich so stark von außen kommt, oder ob nicht doch die eigenen Ansprüche und Vergleichsgedanken dafür verantwortlich sind. Müssen wir wirklich immer Überflieger sein, um gefühlt etwas wert zu sein?

Weniger Vergleiche = weniger Leistungsdruck

Natürlich können Vergleiche in geringem Maße auch motivierend wirken. Aber so ausgiebig, wie wir das heutzutage betreiben (Stichwort: Social Media) führt das zu übermäßigen Leistungsdruck. Spannend ist dabei, dass wir immer nur Auszüge des Lebens anderer wahrnehmen, aber nicht wissen, welche anderen Bereiche beispielsweise darunter leiden. Somit sollten wir ganz klar uns selbst in den Fokus stellen:

  • Was sind MEINE Ziele?
  • Welche Werte vertrete ich?

Dadurch merkt man oft schnell, dass wir uns durch die Vergleiche fremde Ziele/Werte auferlegen, oder einfach dem Wettbewerb verfallen.

Planungsarbeit und Meilensteine

Ein wichtiger Faktor zur Minderung von Leistungsdruck ist eine umfangreiche Planung. Das große Ganze bereitet uns meist das Gefühl, es wäre nicht schaffbar. Aus diesem Grund sollten wir uns die Zeit nehmen, um genau zu planen, Meilensteine zu entwickeln und so einzelne Etappen zu nehmen. Wir müssen nicht alles sofort abarbeiten: Plane realistisch und ressourceneffizient.

Setze die Meilensteine nicht zu groß, um auch kleinere Zwischenziele feiern zu können und halte so die Motivation aufrecht. Zu große Ziele, oder zu wenig Zeit verstärken natürlich den Druck, somit bleibe wirklich stets im realistischen Rahmen. Rechne zeitliche Puffer ein und gönne dir auch Pausen. Niemand hat etwas davon, wenn du dich überforderst. Sei dir dessen bewusst, versuche durch Planung vorzubeugen und arbeite in deinem Tempo.

Gesunde Fehlerkultur gegen Leistungsdruck

Fehler sind ein wichtiger Faktor, um zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Es sind nur zu oft unsere Versagensängste, die uns dabei blockieren. Versuche Fehler als wichtigen Teil zu akzeptieren und stell dir dabei immer die Frage:

  • Was konnte ich daraus lernen?

Hier zeigt dich der Mehrwert von Fehlern, das persönliche Wachstum. Leider wird in der Leistungsgesellschaft häufig nach Schuldigen gesucht und Fehler sind extrem negativ behaftet. Nur ist keiner von uns perfekt und jene die oft scheiterten, konnten viel Erfahrung sammeln.



*Quelle: Horst Conen: Sei gut zu dir, wir brauchen dich